Das ist Abfall. // This is waste.

Leute, ihr seid unglaublich schlechte Wirtschafter. Das heisst, ihr seid unglaublich ineffizient, weil ihr brauchbare Dinge einfach wegwerft. Habt ihr alle zu viel Geld?

Auf den öffentlichen Plätzen, lieber Scholli! Was man da so findet. Ein wahres Fressen.
So um die Mittagszeit herum, besonders an sonnigen Tagen - Verpackungen von Herrn Börger König und Mäk Do sind populäre Vertreter. Gut, Verschmutzung des öffentlichen Raums, das ist doof. Aber das ist eine andere Moralpredigt.
Dies hier ist eine Klage um all das Zeug, was in diesen Verpackungen drin ist und eigentlich von euren Mägen verdaut werden sollte.

Wer von euch hat sich unterwegs mal was zum Beissen gekauft? (Lügner du, der nein sagt!)
Ja, da ist frau oder man unterwegs, in der Stadt beim Einkaufen, auf dem Weg von irgendwo nach irgendwo, in der Arbeits- oder Schulpause; was auch immer.
Hunger, Lust, Magen knurrt (oder auch nicht). Dann zum Türken, Inder, Börger König oder Supermarkt, egal; verzehrfertig und to go, Bitteschön.
Dann steht ihr da und müsst wählen zwischen Minus- und Plus-Unendlich: Brötchen (Weizen, Dinkel Roggen, Gerste, Hafer oder Mischmehl? Hefe-, Sauer- oder Hefe-Sauerteig? Einkorn, Zweikorn, Mehrkorn, Vielkorn? Nuss und Körner oder Brot mit Glatze? Vielleicht für die Dame ein fancy Chia-Amaranth-Superbrot? Ist glutenfrei!) mit einem Nudel-, Reis-, Kartoffel-, Wurst-, Blattsalat (...) und einem Donut gefüllt mit A, B oder C...
Ich erspare euch weitere Aufzählungen; ihr kennt das Menü, gell?

Und dann habt ihr also euer Happa bezahlt und sucht euch ein Plätzchen. Setzt euch hin, alleine oder mit Wem, und speist.
Dieser in Plastik verpackte 100-Gramm-Salat mit einem Suppenlöffel Schluddersauce und ein paar traurigen Croûtons hat stolz etwa 5 mal so viel gekostet, als wie wenn selbstgemacht.
Aber nicht nur euer Portemonnaie musste abspecken, sondern auch all die Dinge, die benötigt wurden um diesen Salat to go herzustellen. Und die Verpackung dafür und all die Arbeiter und Maschinen und Transportwagen und die Angestellten an der Kasse und hinten im Lager und die Chefs im Büro und Dünger für den Salatanbau und Wasser und den Platz für die Ackerfläche und Strom und Benzin und die Arbeiter in der Kunststoffbranche und die Leute der Stadtreinigung die euren Reste aufsammeln und dann in der Verbrennungsanlage zu Staub und Asche verfeuern.

Und dann sitzt ihr da, beisst in Pizza, Brötchen, Donut oder sonst was - habt keinen Hunger mehr, weil Portion zu gross und keinen Bock mitzuschleppen, oder weils nicht schmeckt wie bei Omi.

So siehts dann aus in der Stadt:
Da eine Handvoll Pommes, hier ein Dschiggen-Nagget, eine angebrochene Packung Schipps.
Halbe Börger in der Mäk Do-Schachtel, manchmal auch nur ein kleiner Happen - genau, sonst wär gleich dein Magen gesprengt, gell?!
Im Selbstbedienungsrestaurant stehen Tablare mit halbgefüllten Tellern, weil die Buffets zum Vollschaufeln einladen.
Oder oh - du wolltest deine Calzone ohne Schinken, "können Sie mir eine neue machen, bitte?", und zack landet das fertige Ding im Müll. Heidengeiles Leben, sagt sich da die Calzone; frisch aus der Bratröhre schwupps in den Pfüsel. Die Party im Magen verpasst...

Nein - eure Reste per Schiff oder Flieger nach Afrika schicken ist nicht die Lösung, jaja, das wollte ich nicht sagen.
Und du, DU da, ja; du sagst: "Ja, auf das eine Mal kommt's jetzt auch nicht mehr an... und sowieso machen es alle Anderen auch!", ganz genau wegen dieser Denke ändert sich nix. Aber sag; seit wann ist denn Mit-dem-Strom-Schwimmen hipp? Sonst wollt ihr doch auch immer aus der Masse herausstechen, oder? Oder?

Aber gut, ich sage ja nichts, nein. Gar nichts.
Macht alle so weiter, ich verstehe's ja auch irgendwie. Ja, ehrlich! Ist halt praktisch, dieser Müll, muss man sich nicht mehr kümmern um das, was man nicht mehr will.

Nur eins müsst ihr versprechen: klagt nie wieder, ihr habt zu wenig Kohle für eure kleinen Lebensfreuden.
Wagt es nicht, den Kapitalismus für eure Unzufriedenheit zu verantworten - dieser ist ungerecht wegen Leuten wie ihr.

Ihr seid das System. Ihr seid die Gesellschaft. Ihr seid der Kapitalismus. Nicht die bösen Unternehmen. Nicht das böse Geld. Das Geld kann nix dafür, was ihr für Scharlatanerei mit ihm macht... Und der Kapitalismus kann nix dafür, dass ihr eure Mitmenschen scheisse behandelt und euer Kapital ins Unendliche vermehren wollt.
Etwas besitzen heisst nicht, dass ihr nicht teilen dürft. Ihr könnt damit machen, was ihr wollt.
Und eben alles wegschmeissen. Ein to go Börger, wofür anderswo Menschen sich abgerackert haben.

Also, beklagt euch nicht, okay? Dann dürft ihr gerne weiter euren Lohn direkt in den Abfall eures Chefs legen. Indirekt macht ihr nix anderes.

Prost!

-----ENGLISH-----
Guys, you're all extremely bad businessmen. That is, you're incredibly inefficient cause you throw away stuff that's still perfectly usable. Do you all have got too much money?

Just look at public spaces, for instance, all the things you can find there; holy shit. About around noon, especially during the warmer seasons on sunny days - packages of Mister Burger King and Mac Don are popular representatives. Fine, pollution of public areas is bad as well, but let's focus on what's inside of those wrappers and to go boxes.
This is a complain about all the things inside of those packages that should actually be digested by your rumbling stomachs.

Everyone already bought something to bite on sometime while on one's way, doing some shopping, during work or school break, on the way from here to there; whatever.
Hunger, lust, a rumbling stomach (or not). Then there's the Sandwich Bar, an Indian take away, Mister Burger King, Mac Don or a simple supermarket; no matter what as long it's convenient.

...coming...

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